am 11. und 12.07. feierte der Landesverband Niedersachsen der Deutschen Jiu-Jitsu Union e.V. sein 30-jährigen Bestehen mit einem Lehrgang der besonderen Art. Man hatte im beschaulichen Twistringen (irgendwo in der niedersächsischen Weite zwischen Bremen und Hannover) zu einem kombinierten Karate und Kobudo-Lehrgang geladen.

Kobudo(übersetzt etwa „alte Kriegskunst“) ist der Kampf mit den alten Bauerngeräten der Okinawaner gegen die japanischen Besatzer, da ihnen das Tragen von Klingenwaffen verboten worden war.
Für diese Kunst, welche ebenfalls zum Karate gehört und dem Kampfkunstübenden die nötige Tiefe in seinen Karatetechniken vermittelt (Karate und Kobudo sind zwei Seiten derselben Medaille) hatten die Freunde aus Niedersachsen den Kobudomeister Toshihisa Sofue sensei nebst seinem Assistenten Masahiko Futawatari sensei als Referenten eingeladen. Die beiden Meister unterrichteten die etwa 150 Teilnehmer in mehreren Einheiten am Bo (Langstock), der Tonfa (Polizeischlagstock) und der Sai (Dreizackgabel). Diese Einheiten, so lehrreich sie für unsere schleswig-holsteinische Delegation auch waren, zeigten uns, daß unser Übungspensum noch einen gewissen Spielraum nach oben aufweist, um es vorsichtig zu formulieren. Hier bekamen wir es mit echten Könnern ihres Fachs zu tun und konnten angesichts der Geschwindigkeit und Leichtigkeit mit der sie ihre Waffen handhabten nur staunen.

In den Einheiten im waffenlosen Kampf trafen wir auf einen alten Bekannten. Hierfür war der aus dem Schweizer Gojukai-Verband stammende mehrfache Welt- u. Europameister Horst Baumgürtel sensei gewonnen worden. Seine Unerrichtsinhalte waren uns vertauter und wir genossen zwischen dem Waffenunterricht dieses für uns doch „ruhigere Fahrwasser“. Baumgürtel sensei brachte den Teilnehmenden verschiedene Block- u. Kontertechniken näher und krönte das Ganze mit einer ungeheuer eindrucksvollen Interpretation der Kata Sanchin/ Tensho.
Der Erfahrungsaustausch am Samstag abend beim Schmausen am Buffet sowie das Treffen alter und neuer Bekannter aus ganz Europa (die Teilnehmer kamen unter anderem aus den Niederlanden, Ungarn, Dänemark, Tschechien) war dann auch ein Genuss für sich. Einige Gäste der Budo-Party sollen bis in die frühen Morgenstunden durchgehalten haben.
Wir vertieften am zweiten Tag das Gelernte (dem einen oder anderen erschloss es sich auch erst zu diesem Zeitpunkt) und kehrten in den späten Nachmittagstunden nach Hause zurück.
Da dieser Lehrgang erst den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen bildete, mit denen der Landesverband Niedersachsen sein Jubiläum begeht, blicken wir gespannt in die Zukunft.